Schauspiel

Platonow

Schauspiel von Anton Tschechow

Aus dem Russischen von Werner Buhss

»Platonow« zählt zum Frühwerk des Dramatikers und Erzählers Anton Tschechow. Als 18-jähriger Gymnasiast verfasste er dieses Theaterstück und widmete es der Star-Schauspielerin Marija Jermolowa. Vom Theater wurde sein Manuskript jedoch abgelehnt, woraufhin Tschechow es aus Enttäuschung vernichtet haben soll. Erst nach seinem Tod wurde eine Abschrift wiederentdeckt und 1923 veröffentlicht. In kondensierter Form enthält diese melancholische Komödie bereits alles, wofür Tschechow später berühmt werden sollte: Im Landhaus der Witwe Anna Petrowna versammeln sich Nachbar:innen, Liebhaber und Gläubiger. Im Zentrum steht Platonow, ein Zyniker, der für seine scharfe Zunge verachtet und geliebt wird. Auf ihn projizieren die anderen Figuren ihre Träume und Hoffnungen, selbst dann noch, wenn Platonow ihnen den Spiegel vorhält, ihre Gier und Feigheit entlarvt. Sich selbst sieht Platonow als eine gescheiterte Existenz. Denn die Erwartungen an eine große Karriere hat er nicht erfüllen können und auch seine eigenen Ideale hat er längst verraten. Vom Reiz der Ablenkung und dem Glanz vergangener Tage lässt Platonow sich deshalb zu Affären hinreißen: mit der stolzen Generalswitwe Anna, deren Mann ihr nichts als einen Berg Schulden hinterlassen hat oder mit der frisch vermählten Sofia, die ihn noch aus Studientagen kennt und ihre Heirat bereits bereut. Immer wieder macht Platonow den Frauen Versprechungen, die er nicht halten kann und entfacht so einen Orkan aus Leidenschaft und Rache …

Besetzung

Inszenierung Pit Holzwarth
Bühne, Kostüme & Video Werner Brenner
Choreografie Christine Stehno
Licht Daniel Thulke, Georg Marburg
Dramaturgie Cornelia von Schwerin
Anna Petrowna Woinizewa Astrid Färber
Sergej Pawlowitsch Woinizew, ihr Stiefsohn Johannes Merz
Sofja Jegorowna, seine Frau Vasiliki Roussi
Porfiri Semjonowitsch Glagoljew Andreas Hutzel
Marja Jefimowna Grekowa Susanne Höhne
Iwan Iwanowitsch Trilezki, Oberst im Ruhestand Sven Simon
Nikolai Iwanowitsch Trilezki, sein Sohn Henning Sembritzki
Michail Wassiljewitsch Platonow, Dorfschullehrer Michael Fuchs
Alexandra Iwanowa (Sascha), seine Frau, Tochter von Iwan Iwanowitsch Lilly Gropper
Ossip, Pferdedieb Heiner Kock
 Platonow
Foto: Katrin Ribbe
Premiere 02/02/24 · Kammerspiele

Dauer: ca. 2 Stunden, 50 Minuten (eine Pause)

Pressestimmen

»Pit Holzwarth hat das Schauspiel ›Platonow‹ von Anton Tschechow auf die Bühne der Kammerspiele im Theater Lübeck gebracht – in einer gelungenen Inszenierung mit Tanz, Musik und starken Darstellern.«

Lübecker Nachrichten

»Michael Fuchs […] macht mit seinem raumgreifenden lautstarken Spiel deutlich, wer die dominante Figur im Stück ist. […] Astrid Färber spielt […] Anna Petrowna intensiv mit einer Mischung aus Dominanz, Harmoniestreben und Verletzlichkeit. […] Vasiliki Roussi spielt energiegeladen und stimmgewaltig mit einer beeindruckenden Präsenz. […] Pit Holzwarths Inszenierung hinterlässt einen langanhaltenden Eindruck. Die auf der Bühne wirbelnden Gefühle wirken nach. Es war ein großer Theaterabend.«

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